5G (SA) Standalone in der Schweiz: Status der 5G SA von Swisscom und Vergleich mit der 5G SA von Sunrise

5G Standalone in der Schweiz: Sunrise führt, Swisscom verfeinert den Start

Seit März 2025 bietet Sunrise seinen Kunden 5G Standalone (SA) an, was einen entscheidenden Meilenstein in der Entwicklung der Mobilfunknetze in der Schweiz markiert. Swisscom, bekannt dafür, bei neuen Technologien Vorreiter zu sein, befindet sich noch in der Testphase, doch ein Start scheint unmittelbar bevorzustehen.

Rückblick auf 5G Non Standalone, eingeführt 2019

Im Jahr 2019 führten Swisscom, Salt und Sunrise 5G in der Schweiz ein. Die erste Version war jedoch 5G Non Standalone (NSA), die auf einer bestehenden 4G-Infrastruktur basierte. Dieser Ansatz ermöglichte eine schnelle Einführung für die Verbraucher, blieb jedoch in der Leistung im Vergleich zu einer vollständig autonomen 5G begrenzt.

Mit dem Rollout von 5G SA im Jahr 2025 wird Sunrise der erste Schweizer Anbieter, der ein unabhängiges Netzwerk anbietet, das Latenz und Zuverlässigkeit verbessert und Innovationen wie Network Slicing einführt, um bestimmte Anwendungen zu priorisieren.

5G NSA vs. 5G SA: Was sind die Unterschiede?

  • 5G Non Standalone (NSA): 5G NSA kombiniert einen 5G-Funkbereich mit einem 4G-Kernnetz. Dieser Ansatz ermöglicht eine schnelle Abdeckung, ist jedoch durch die 4G-Infrastruktur begrenzt.
  • 5G Standalone (SA): 5G SA basiert vollständig auf einer eigenständigen 5G-Architektur ohne Abhängigkeit von 4G. Dies bietet niedrigere Latenzzeiten, höhere Zuverlässigkeit und eröffnet neue Anwendungsfälle wie private Netzwerke oder zeitkritische Anwendungen.

Technische Fortschritte im Hintergrund

Obwohl Swisscom 5G SA noch nicht offiziell gestartet hat, gibt es Anzeichen für eine fortgeschrittene Vorbereitung. Mehrere Swisscom-NSA-Standorte sind bereits für den Betrieb im SA-Modus konfiguriert.

Der Anbieter plant, drei Frequenzbänder für sein autonomes Netzwerk zu nutzen:

  • 3500 MHz: Hohe Frequenz mit geringer Reichweite, die Geschwindigkeiten von bis zu 2 Gbit/s ermöglicht.
  • 2100 MHz: Mittlere Frequenz, die einen guten Kompromiss zwischen Abdeckung und Durchsatz bietet.
  • 700 MHz: Niedrige Frequenz mit großer Reichweite, ideal für die Gebäudedurchdringung und die Abdeckung großer Entfernungen.

Sunrise und Swisscom: Ein technologisches Duell

Sunrise hat sein 5G-SA-Netz mit zwei Frequenzen gestartet:

  • 3500 MHz: Hohe Frequenz für hohe Geschwindigkeiten.
  • 900 MHz: Niedrige Frequenz für eine breite Abdeckung.

Ende Mai 2025 verfügt Sunrise über 6473 Antennen bei 3500 MHz und 7750 Antennen bei 900 MHz. Zum Vergleich: Swisscom ist wesentlich besser ausgestattet mit 11645 Antennen bei 3500 MHz, 14495 bei 2100 MHz und 11220 bei 700 MHz. Dies bedeutet, dass die 5G SA von Swisscom, sobald sie aktiviert ist, auf drei dedizierte Frequenzen zurückgreifen kann, was potenziell eine überlegene Benutzererfahrung bietet.

Die Strategie von Sunrise könnte hingegen dazu führen, dass Kunden hauptsächlich die 900-MHz-Frequenz nutzen, die im Vergleich zu den bei Swisscom verfügbaren hohen Frequenzen geringere Durchsatzraten bietet.

Kompatibilität von Mobilgeräten

Eine der größten Herausforderungen für 5G SA bleibt die Smartphone-Kompatibilität. Bei Sunrise wurden iPhones erst im Juni 2025, drei Monate nach dem Start, kompatibel. Mehrere Samsung-Modelle werden ebenfalls unterstützt, aber viele andere Geräte warten noch auf Software-Updates.

Swisscom könnte diese Schritte vorwegnehmen, indem es im Vorfeld mit den Herstellern zusammenarbeitet, um bei der Einführung seines SA-Netzwerks eine sofortige Kompatibilität zu gewährleisten.

Fazit

Mit der Einführung von 5G SA nimmt Sunrise einen strategischen Vorsprung ein, doch Swisscom scheint eine besser optimierte Bereitstellung vorzubereiten. Die Zukunft von 5G in der Schweiz hängt nicht nur von einer leistungsfähigen Infrastruktur ab, sondern auch von einer engen Zusammenarbeit mit den Herstellern, um ein reibungsloses Benutzererlebnis zu bieten.

Bleiben Sie dran, um die nächsten Schritte dieser technologischen Revolution in der Schweiz zu verfolgen.

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